Tauschring Neustadt-Wunstorf
Warum Tauschring?
Ökonomische Nachhaltigkeit
Beginnt man sich mit Tauschringen zu beschäftigen, steht meist der unmittelbar ökonomische Nutzen der Hilfe im Vordergrund. Gerade für Mitmenschen, die über nur knappe finanzielle Mittel verfügen wird es möglich, Leistungen zu erhalten, die sie sich sonst nicht leisten können. So können Leistungen sozial Schwachen zu gute kommen. Auch kann man sich helfen lassen, wenn die Arbeit für den Einzelnen, zB. im Haushalt oder im Garten, zu viel wird oder der Betroffene keine Lust noch Zeit für eine bestimmte Arbeit hat. Andererseits werden schlummernde Potentiale geweckt, die die formelle Wirtschaft nicht entfalten kann. Diese ökonomische Sicht ist aber nur ein Teilaspekt der nachhaltigen Vorteile der Tauschringe.
Soziale Nachhaltigkeit
Die Teilnahme am Tauschring kann brachliegende Potenziale aktivieren und damit das Selbstwert- und Gemeinschaftsgefühl stärken. Sie trägt dazu bei, einen möglichen sozialen und psychischem Abstieg entgegenwirken. In Arbeits-prozessen werden häufig nicht die gesamten Fähigkeiten der Menschen gefordert; bei arbeitslosen Mitbürgern ist die Lage entsprechend dramatischer. Im Tauschring können diese persönlichen Fähigkeiten nützlich angewendet werden. Es zeigt sich im Tauschring stets, dass es nicht nur Freude bereitet, Leistungen entgegen zu nehmen, sondern auch zu helfen.
Ökologische Nachhaltigkeit
Tauschringe agieren auf Grund ihrer Mitgliederstruktur und Möglichkeiten auf lokaler Ebene. Während seit Jahrzehnten der Trend zur Globalisierung zu beobachten ist, entfalten die Tauschringe eine lokale Wirkung der Nachhaltigkeit.
Beispiele:
Ressourcensparendes Wirtschaften wird ermöglicht durch Reparaturen von Gütern, die sich ansonsten kaum reparieren lassen (Wegwerfgesellschaft). Neukäufe können so teilweise vermieden werden. Auch Mehrfachnutzung und gemein-schaftliche Nutzung von Gütern ermöglicht der Tauschring. Einige Tauschringe betreiben neben der Nachbarschaftshilfe dazu einen regen Flohmarkt gebrauchter Dinge.
Der Tausch von Nahrungsmitteln, wie selbst gemachte Marmelade oder Honig, sind in Tauschringen gang und gebe. Tauschringmitglieder verfügen über einen überproporzionalen Anteil an Nutzgärten, in denen besonders viel Früchte und Gemüse angebaut werden.
Die tatsächliche Nachhaltigkeit der TR ist in der Praxis jedoch nicht so bedeutend, wie es nach der eben gehörten Aufzählung den Anschein hat. Tauschringe haben aber grundsätzlich das Potential, einen Beitrag zu leisten auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit.